Aik ist der schwarze Schäferhund, den ich im Agility führen darf. Er gehört Ilona Roth, die ihn auch im IPO-Bereich sehr erfolgreich ausgebildet hat.
Ilona hat sich Aik als Welpe ausgesucht. Sie hat sich nach dem Verlust Ihres vorherigen Traumhundes lange mit der Suche nach einem neuen Kameraden beschäftigt. Es sollte ein lackschwarzer Schäferhund sein. Als Ilona sich ihren Aik aussuchte ahnte sie noch nicht wie spannend, ereignisreich und anstrengend die nächsten Jahre werden sollten.
Aik war von Beginn an anders als alle Hunde, die Ilona bisher besessen oder ausgebildet hat. Wir können uns noch alle daran erinnern dass der kleine schwarze Knopf schon immer sehr menschenfreundlich war und der ganzen Welt wedelnd entgegen gesehen hat. Aber Ruhe geben wollte dieser Powerzwerg nie. Abschalten ist eine seiner schwierigsten Übungen. Er hat von Anfang an immerzu gefordert, ist jederzeit bereit alles zu geben und möchte sein gesamtes Umfeld kontrollieren. Er bestimmt wann, was gemacht wird. Er war schon als Welpe in Bezug auf andere Hunde kein Spieler. Kurzum kann man sagen Aik ist mit einem Selbstbewusstsein auf die Welt gekommen, das für zwei Hunde gereicht hätte.
Seinen Charakter würde ich mit: selbstbewusst bis dominant, verspielt, umweltsicher, menschenfreundlich, ehrgeizig, führig, hart, leidenschaftlich, intelligent und sehr triebig beschreiben.
Zum Glück ist er bei Ilona in erfahrenen Händen aufgewachsen. Sie hat sich ganz viel Gedanken über seine Ausbildung gemacht und viel Arbeit in diesen Hund gesteckt. Er arbeitet leidenschaftlich gerne und ist für fast alles zu begeistern. Aber er meint auch alles Ernst und stellt nahezu jeden Tag die Rangordnung in Frage. Das macht ihn gerade auch im Schutzdienst sehr schwer zu führen. Man muss bei der Arbeit mit ihm immer konzentriert und wohl überlegt vorgehen und versuchen ihm einen Schritt voraus zu sein. Ich sehe Ilona und Aik unglaublich gerne bei der Arbeit zu, denn die beiden sind ein ganz harmonisches Team und besonders die Unterordnung in ihrer Korrektheit und mit diesem stolzen Ausdruck ist eine Augenweide. Seine BH hat Aik im April 2005 abgelegt. 2006 war dann Aik´s prüfungsreichstes Jahr im IPO-Bereich. Im Mai 2006 legte Ilona mit ihm die SchH1 ab, im Juni 2006 die SchH2 und im November 2006 die erste SchH3. Seine beste Prüfung legte Aik im November 2007 in der Prüfungsstufe SchH3 mit 290 (99/95/96) Punkten ab. Im September 2009 wurde Aik angekört.
Als Ausgleich zu seiner fundierten IPO-Ausbildung hat Ilona ihm „just for fun“ auch die Agilitygeräte beigebracht und ich hatte das Glück seit Mitte 2007 diesen Hund parallel auch im Agility auf Turnieren führen zu dürfen. Ilona als Besitzerin meines „Leihhundes“ ist ein großes Glück. Sie berät mich, ohne mir in irgendeiner Form reinzureden und sie unterstützt mich im Training. Auch bin ich in der Terminabsprache mehr als verwöhnt. So ist es schon fast zum Alltag geworden das Aik an 30 Sonntagen oder Samstagen im Jahr mit uns unterwegs auf Turnieren und/oder Seminaren ist. Parallel wird Aik natürlich auch im IPO-Bereich weiter gearbeitet und anhand seines Beispiels kann ich eine zwei- oder mehrgleisige Ausbildung nur befürworten. Wenn man die Prioritäten richtig setzt kann der Hund davon sehr profitieren. Und ich konnte hier auch mal sehen wir nützlich eine gute Aufbauarbeit in der Unterordnung ist.
Sein erstes Agilityturnier bestritt ich mit Aik im Mitte 2007 in der A1. Etwa ein Jahr später, im Juli 2008 stieg Aik in die A2 auf. Und was ich nicht zu hoffen gewagt hatte: ich konnte mir eine Fahrkarte für die BSP 2008 in Baunatal sichern. Bei der BSP im September 2008 stieg ich mit Aik in die A3 auf. Das werde ich nie vergessen. Die Freude war riesengroß. Meine erste BSP löste eine absolute Euphorie aus und ich hoffe noch ganz oft bei dieser tollen Veranstaltung dabei sein zu können. Hier geht es um einen rasseinternen Wettkampf auf höchstem sportlichen Niveau und hier muss man sich mit den anderen Teilnehmern messen lassen können. Dieser Leistungsvergleich ist oftmals bei anderen Turnieren nicht gegeben, denn nicht selten läuft Aik hier gegen Hunde die halb so schwer und 20 cm kleiner sind. Klar wirkt er dagegen massig, aber er macht seine Sache wirklich gut und gemessen an seiner Größe und seiner Statur bringt er eine hervorragende Grundgeschwindigkeit und Wendigkeit mit.
Auch wenn Aik in der Arbeit oftmals schwieriger ist als andere Hunde habe ich ihn wirklich sehr gerne. Ich schätze seine offene, selbstsichere und unerschrockene Art. Er bringt mich mit seiner Verrücktheit auch oft zum Lachen. Außerdem war dieser Hund bemerkenswert gesund und robust. Leider musste er im Januar 2014 von uns gehen 😥
Wir werden Dich nie vergessen Aik!!! Danke für alles, was ich von Dir lernen durfte!